Aller Marktferne zum Trotz – auch diese Jugendbewegung hat eine Pionierfunktion übernommen. Sie hat den Marketingexperten und Eventmanagern – und nicht zuletzt den Verkehrsbetrieben – gezeigt, wo überall Spots sind, die vermietet werden können. Eine Stadt ist bunt ist daher auch der Blick zurück auf eine Stadt, die es heute nicht mehr gibt – die noch weitgehend unvermarktete Metropole, in der noch nicht jeder Stromkasten, jede Brandmauer, jede Unterführung, jeder Bus und jede S-Bahn zur Werbefläche geworden ist. Wer sich in den Neunzigern noch über die Schmierereien geärgert hat, denkt heute vielleicht mit sentimentalen Gefühlen zurück an die Zeit, als das Bunte in der Stadt noch aus Sprühdosen kam.
Aufstand der Zeichen' hatte der französische Philosoph Baudrillard die Graffiti-Praxis schon in den Siebzigern genannt – eine Rebellion, die nicht gegen Kapitalismus, Ausbeutung oder Staatsmacht aufbegehrt, sondern die 'urbane Ordnung der Zeichen' aufmischt.
Spots: Freie sichtbare Stellen, fahrende Züge heute alles Werbeflächen
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Aufstand der Zeichen
EINE STADT WIRD BUNT. Hamburg Graffiti History 1980-1999